Vor ca. 30 Jahren saß ich das erste mal mit 4 Jahren auf einem
Motorrad. Das Motorrad stand bei meinen Großeltern in Mannenberg und
gehörte meinem Onkel. Mein Onkel bzw. mein Vater setzte mich als kleinen
Sprössling auf den Tank der SP und fuhr mit mir über die Feldwege zu
unseren Wiesen und wieder zurück. Als Kind war das ein unvergessliches
Erlebnis - Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie mich der
Motorensound, die Kraft und die Geschwindigkeit der SP begeisterte.
25 Jahre später bekam ich durch Zufall von meinem Bruder mitgeteilt das mein Onkel seine alte SP verkaufen wollte.
Da
musste ich nicht lange überlegen - Das erste Motorrad auf dem ich je
saß verkaufen?! Niemals... dachte ich damals und kontaktierte sofort
meinen Onkel.
2 Wochen später stand die gute alte SP
mit gerade mal 14.000km in meiner Garage. Fahrbar war das Motorrad
leider nicht mehr. Die SP stand zwar Jahrzehnte lang in einer trockenen
Scheune, aber dennoch nagte der Zahn der Zeit an ihr. Simmeringe waren
undicht, die Kette sehr verrostet und schwergängig und wie ich
Kraftstoff in den Tank füllte lief er unten wieder raus. So beschloss
ich die erste Probefahrt zu verschieben und stellte die SP halb zerlegt in meine
kleine Gartenhütte.
Als Vater von zwei Kindern mit
Frau und Haus sieht der Alltag immer gleich aus. Man steht kurz nach
fünf auf, geht zur Arbeit, kommt spät wieder Heim und versucht die
letzten Stunden am Tag noch sinnvoll zu Gestalten. So verging die Zeit und ich vergaß meine neu erworbene SP für weitere 3 Jahre.
Im
September 2015 verstaute ich den Rasenmäher vor dem nahenden Winter in
der Scheune und entdeckte meine längst vergessene SP wieder. "Nicht gerade schön" war mein erster Gedanke als ich das Motorrad wieder unter
die Lupe nahm. Aber nur zum rumstehen ist sie zu schade, immerhin würde sich aus der alten SP ein schöner Oltimer zaubern lassen. So entschloss ich mich
spontan das alte Familienstück wieder zu restaurieren.
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